Drei Abende, drei Ermutigungen Wagnisse einzugehen

2025 Karwochengepsräche (3) (Foto: Jacqueline Bruggisser / Urs Stierli)

In der Karwoche lud der Pfarreirat zu einer inspirierenden Gesprächsreihe ein. Ob als Teilnehmerin der Bischofssynode in Rom, als Schweizer Botschafter in der Welt oder als Unternehmerin – die Gäste zeigten eindrucksvoll, wie bereichernd es ist, Wagnisse einzugehen und dem eigenen Weg zu vertrauen.
Ein Wagnis in der Kirchengeschichte
Das erste Gespräch am Montag führte Caroline Gärtner, Ministrantenleiterin, vor über 70 Zuhörenden mit Helena Jeppesen-Spuhler. Als einzige deutschsprachige Frau war sie Teilnehmerin an der Welt-Bischofssynode 2024 in Rom. Runde Tische, gleich lange Gesprächszeit und Stimmberechtigung für alle gehörten zu den Erneuerungen dieser Synode – was hoffnungsvoll stimmt. Erstaunlich war, dass weltweit die Rolle der Frau betont wurde, der vorbereitende Rat das Thema jedoch noch nicht für reif zur Diskussion hielt. Dieser Einschätzung wurde erfolgreich widersprochen, sodass es in die Beratung und ins Synodendokument aufgenommen wurde. Die Synodenteilnehmenden kommen mit dem Auftrag zurück, die Ergebnisse bekannt zu machen und an der Basis synodale Strukturen anzumahnen.

Das Wagnis, der Welt die Schweiz zu erklären
Marcel Schmid eröffnete auf dem Saxophon das Gespräch am Dienstag mit Dr. Paul Seger. Urs Stierli, der das Gespräch führte, lernte ihn in Berlin kennen. Die gut 80 Zuhörenden erfuhren, dass es keine Ausbildung zum Botschafter gibt – stattdessen einen langen Weg: Höhere Ausbildung, zwei Landessprachen, eine Weltsprache sowie die Bereitschaft, immer wieder die Koffer zu packen, seien Voraussetzungen. Der Ortswechsel alle vier bis sieben Jahre sei für die Familie eine Belastung. «Wir hatten Glück, es hat uns zusammengeschweisst», sagte Paul Seger. Anhand zweier Stationen erläuterte er lebhaft seine Aufgabe als Botschafter. An der UNO in New York arbeite man wie in einem Parlament, mit langfristigen Zielen und ohne unmittelbare Resultate. Ganz anders in Myanmar, wo er direkte Entwicklungshilfe aufgleisen konnte, die der Bevölkerung diente. An seiner Stimme war spürbar, wie wichtig ihm die Menschen dort waren – und noch sind.

Es geht immer ein «Türchen» auf
Am dritten Abend war Linda Rapp, Chefin des gleichnamigen Sanitärgeschäftes, zu Gast bei Jacqueline Bruggisser. Nach der Lehre als Hochbauzeichnerin schloss sie eine zweite Lehre als Sanitärinstallateurin ab. Danach folgten mehrere Saisons als Skilehrerin in Davos. Sie sagt, für sie ging immer ein «Türchen» auf. So stieg sie nach der Meisterprüfung in den elterlichen Betrieb ein. An ihrem Beruf schätze sie, dass sie einen Bau von A bis Z begleiten kann – vom Verlegen eines Abwasserrohres zu Beginn bis zur Platzierung des WC-Papierhalters am Ende. Dass sie hauptsächlich mit Männern zusammenarbeitet, sei für sie ganz normal. Auf der Baustelle sei die Sprache direkter, es werde jedoch nichts nachgetragen. Die gut 100 Personen, die der Einladung des Pfarreirates folgten, erlebten ein interessantes Gespräch.
Bereitgestellt: 23.04.2025     Besuche: 76 Monat              Datenschutz
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